Legasthenie / Dyskalkulie

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Was ist das eigentlich, Legasthenie / Dyskalkulie?
Seit etwa 120 Jahren versuchen Ärzte dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Es wurde lange Zeit nur aus der medizinischen Sicht auf das legasthene Problem geschaut. Daher wurde bis heute immer von einer Krankheit gesprochen. Legasthenie und Dyskalkulie sind aber keine Krankheiten, Behinderungen, Störungen oder Schwächen. Es ist ein pädagogisch didaktisches Problem. Man schätzt, dass etwa 15% der Weltbevölkerung von Legasthenie/Dyskalkulie betroffen sind. Das betrifft in einer Klasse mit 20 Schülen ca. 2 bis 3 Kinder.

Allgemein zu findende Definition: „Legasthenie bzw. LRS sind gravierende Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Schreibens.“ oder „Dyskalkulie bzw. einer Rechenschwäche wird als Schwierigkeit oder auch Störung beim Erlernen des Rechnens“ beschrieben.

Bei allen Erscheinungsbildern trifft diese Aussage erst einmal grob zu, denn das Erscheinungsbild von Legasthenie ähnelt häufig beim ersten Hinsehen einer Lese-Rechstschreibschwäche (LRS) und Dyskalkulie einer Rechenschwäche. Daher werden jeweils beide Formen immer wieder als gleichbedeutend angesehen. Es gibt jedoch einen gravierenden Unterschied. LRS/Rechenschwäche ist eine erworbene Lese- Rechtschreibschwäche/Rechenschwäche, die psychischer oder physischer Natur ist. Hier reicht ein verstärktes Arbeiten an den Symptomen, also viel üben, um Erfolge zu erzielen.

Eine Legasthenie/Dyskalkulie ist angeboren und zeigt sich in einer anderen Wahrnehmung. Betroffene finden lediglich in den üblichen schulischen angebotenen Lehrmethoden, beim Erlernen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen keine ausreichenden für sie verständlichen Informationen. So muss bei einem legasthenen/dyskalkulen Kind also in den Bereichen der Sinneswahrnehmungen, der Aufmerksamkeit und an den Symptomen trainiert werden, um die Problematiken zu überwinden. So gilt es also erst einmal festzustellen, was die Auslöser für die Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen sind. Welche Wahrnehmungsbereiche sorgen dafür, dass die zu lernenden Informationen nicht richtig oder gar nicht abgespeichert werden und somit auch nicht wieder abgerufen werden können. Worte ergeben kein passendes Bild. Diese kleinen Unterschiede zu erkennen und dann mit schulischen Situationen anders umgehen zu können, verändert für Betroffene schon viel. Im Buch Legasthenie/Dyskalkulie decodieren wird an Beispielen erklärt, wie legasthenes Denken funktioniert.

Worterklärung im und ihm

In der Regel werden Eltern zuerst von Lehrern, die sich bei Auffälligkeiten keinen Rat mehr wissen, zu Psychologen geschickt. Fehldiagnostizierte Hyperaktivität, ADS oder Konzentrationsstörungen entstehen bei Kindern mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie sehr oft, weil diese oftmals eine Unruhe oder Unaufmerksamkeit zeigen, wenn sie schreiben, lesen und rechnen. Sobald sie etwas anderes machen, existieren diese Symptome nicht mehr.

Wird das Kind nicht auf pädagogisch-didaktische Weise in allen betroffenen Sinneswahrnehmungen gefördert, wird sich nichts ändern.

Diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainer sind dazu ausgebildet, diesen Unterschied auf pädagogischer Ebene anhand eines Testverfahrens festzustellen. Die pädagogische Diagnose gibt Auskunft über Aufmerksamkeit, welche Bereichen der Sinneswahrnehmungen betroffen sind und die Fehlersymptomatik. Anhand der Auswertung kann dem Kind gezielt geholfen werden. Dabei werden Auffälligkeiten, die psychologische oder medizinische Hilfe benötigen, nicht außer acht gelassen, damit ein umfassender Erfolg erzielt werden kann. Das Kind mit Legasthenie muss verstehen, das es selbst lernen kann, die Kontrolle über die Gedanken und Sinneswahrnehmungen zu trainieren. Ein Legastheniker, der die Erfahrung macht, seine Wahrnehmung kontrollieren zu können und neue Möglichkeiten entdeckt, die besser funktionieren, wird diese neuen Möglichkeiten nach und nach auch nutzen und die legasthenen/dyskalkulen Probleme überwinden.