Die Frage „Was kann ich tun?“ stellt man sich als Elternteil unweigerlich, wenn es mit dem Kind in der Schule Schwierigkeiten gibt. Häufig sind auch Lehrer ratlos, wenn ein Kind in der Schule einfach nicht mitmacht. Das Thema Legasthenie gehört nicht zum Pflichtfach beim Erlernen des Lehrerberufes. Es gibt auch legasthene/dyskalkule Menschen, die sich durch die Schulzeit „gewurschtelt“ haben und im Erwachsenenalter merken, dass sie noch etwas ändern möchten z.B. das sinnerfassende Lesen Schwierigkeiten macht, aber für Beruf und Freizeitgestaltung wichtig ist.
Was können Eltern tun?
Haben Sie Verständnis für die Schwierigkeiten, die Ihr Kind hat. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind, woher die Probleme kommen und dass ihr Kind etwas ändern kann. Geben Sie ihm Rückhalt. Haben Sie Geduld, auch wenn es manchmal schwer fällt. Loben Sie Ihr Kind für jeden kleinen Fortschritt und die Anstrengung, die es auf sich nimmt, wenn es Aufgaben lösen will. Ein legasthenes/dyskalkules Kind braucht unglaublich viel mehr Lob und Ermutigung für die Leistungen beim Schreiben, Lesen und Rechnen, als es sich erarbeiten kann. Fehler sind toll und wichtig! Ohne Fehler lernt man nicht. Geben Sie Ihrem Kind Zeit. Kommunizieren Sie mit den Lehrern. Eine sehr wichtige Voraussetzung ist das Zusammenwirken von Eltern, Lehrern und Spezialisten.
Was können Lehrer tun?
Lehrer benötigen in ihrem Beruf eine tolle Beobachtungsauffassung, um die Schüler beurteilen zu können. Machen Sie sich mit den Anzeichen vertraut, um möglichst frühzeitig passende Interventionen empfehlen zu können. Schaffen Sie eine Vetrauensbasis, legasthene/dyskalkule Kinder sind sehr einfühlsam und emotional oft viel weiter entwickelt als ihre Altersgenossen. Das macht es manchmal schwieriger, ihr Vertrauen zu gewinnen. Loben Sie viel, auch für Kleinigkeiten, dass ist so wichtig. Achten Sie darauf, diese Kinder nicht unbewusst vor den Klassenkameraden vorzuführen. Prüfen Sie, ob es sinnvoll ist, die Möglichkeiten einer fairen Leistungsbeurteilung durch einen Nachteilsausgleich (verlängerte Bearbeitungszeiten, stärkere Gewichtung mündlicher Leistungen, Ersatzleistungen, veränderte Anforderungen schaffen, Hilfsmittel gewähren) zu nutzen. Kommunizieren Sie mit den Eltern. Eine sehr wichtige Voraussetzung ist das Zusammenwirken von Eltern, Lehrern und Spezialisten. Legasthenie/Dyskalkulie als Tabuthema zu behandeln, veranlasst den Betroffenen nur, sich „dumm“ zu fühlen. Motivation durch Erkennen des Problems. Lernen Sie die Anzeichen Ihres Schülers/Ihrer Schülerin erkennen um ihm/ihr aus blockierenden Situationen zu helfen. Kleinigkeiten loben. Hilft viel.
Was können Betroffene tun?
Im Kindesalter (bis ca. 16. Lebensjahr) können die Sinneswahrnehmungen trainiert und somit beeinflusst werden, um Probleme beim Erlernen des Schrifterwerbs oder Rechnens zu überwinden. Betroffene können lernen, ihre Wahrnehmung bewusst zu steuern. Im Bereich des Symptomtrainings können gezielt immer wiederkehrende Fehler so geübt werden, dass es dem legasthenen/dyskalkulen Menschen möglich ist, die richtigen Lösungen und Lösungswege abzuspeichern. Der Wille, etwas zu ändern und die Erkenntnis, etwas selber ändern zu können ist ein wichtiger Begleiter. Setzen Sie sich kleine Ziele.