Reflexintegration

Integration von frühkindliche Reflexe – Was haben eigentlich frühkindliche Reflexe mit Legasthenie und/oder Dyskalkulie zu tun? Im ersten Moment denkt man schon: „Mein Kind ist doch aus dem Alter heraus, es geht ja schon zur Schule.“ So dachte ich zumindest, als ich zum ersten Mal davon hörte.


Um die Zusammenhänge verstehen zu können, hole ich etwas aus:
Frühkindliche Reflexe sind für Babys überlebensnotwendig. Es sind genetisch festgelegte Bewegungsmuster, die schon vor der Geburt nicht nur für einen Muskelaufbau, sondern gleichzeitig für die Entstehung der Nervenverbindungen im Gehirn sorgen. Es entsteht ein Netzwerk mit vielen neuronalen Verknüpfungen. Die frühkindlichen Reflexe trainieren also die unterschiedlichsten motorischen Bewegungsabläufe, damit sie zu einer bewussten Bewegung werden können. Zum Beispiel, dass der Kopf in alle Richtungen bewegbar ist, die Nah- und Fernsicht, die Mundmuskulatur, die Grob- und Feinmotorik, eigentlich alle wichtigen Bewegungsabläufe, damit wir als Mensch, aufrecht stehen und gehen können. Ist ein Bewegungsmuster gut genug trainiert und zu einer bewusst gesteuerten Bewegung geworden bildet sich der Reflex zurück und darf dann, sozusagen, in „Rente“ gehen. Er wird zu diesem Zeitpunkt nicht mehr benötigt. Gleichzeitig sorgen diese Bewegungsabläufe für die Enstehung eines gut verknüpften neuronales Netzwerk im Köpfchen und die Entwicklung der Sinneswahrnehmungen, die zum guten Lernen in der Schule nötig sind..


Aus den verschiedensten Gründen kann es passieren, dass sich die frühkindlichen Reflexe nicht vollständig zurückbilden. Es bleiben Restaktivitäten, die den Denkprozess und die damit verbundenen Bewegungsabläufe stören. Auffälligkeiten im Verhalten, der Bewegung und beim Lernen können dann zu verschiedenen Problemen führen, wie z.B.: fehlendes flüssiges Lesen, Leseverständnis, Schreib- und Rechenprobleme, Unkonzentriertheit, körperliche Unruhe, schlechte Körperkoordination, Ungeschicklichkeit, fein- und grobmotorische Schwäche.

Die gute Nachricht ist, die restaktiven frühkindlichen Reflexe können mit gezielten Bewegungsübungen integriert werden.
Das Reflexintegrationstraining dauert zwischen 6 und 12 Monaten. Es findet etwa alle 4 Wochen ca. eine Stunde beim Reflexintegrationstrainer statt. Bei diesem Termin werden Reflex auf ihre Aktivität geprüft und mit einer Kombination aus Bewegungsabläufen und bilateraler Stimmulation integriert. Zwischen den Treffen sind tägliche einfache Übungen zu Hause durchzuführen. (ca. 10 Minuten Zeitbedarf)
Diese Übungen sind maßgeblich für den Erfolg des Trainings notwendig.